So war das Geier-Treffen 2021

Manchmal schließe ich die Augen.
Stell‘ mir vor ich sitz‘ am Meer.
Dann denk‘ ich an diese Insel.
Und mein Herz das wird so schwer.

Was zieht uns eigentlich immer wieder auf diese verdammte Insel? Ist es der salzige Geruch des Meeres, der dich an früher denken lässt? Ist es die Weite des Horizontes, wenn du an Oberdeck stehst und langsam von der Hektik des Alltages runterkommst? Oder ist es die Freude und Neugier auf all die lieben Menschen, mit denen du gefahren bist oder die dir inzwischen ans Herz gewachsen sind? Es ist sicherlich von allem etwas und gleichzeitig ganz viel.

Genug geschwafelt. Geier-Treffen 2021 auf Borkum, die 9. Auflage und wieder im Strandhotel Hohenzollern, dem gediegensten Schuppen, den das Eiland zu bieten hat. Und das beste ist, dass der genialste Chefkoch von allen dort den Löffel schwingt. Wir müssen es wissen, denn schließlich hat er uns aus einer Vier-Quadratmeter-Kombüse auf dem Schnellboot S63 Geier alle satt bekommen – und das hat man so manchem nach seiner Marinezeit auch deutlich angesehen. Ich erinnere mich an einen Kameraden, dessen Name hier nebensächlich sei, der seine Konfektionsgröße an Bord gleich zweimal gewechselt hat. Wobei ein nicht unwesentlicher Teil aber auch auf das Konto speisebegleitender Getränke gegangen sein könnte. Man weiß es nicht so genau.

Oh ich hab‘ solche Sehnsucht.
Ich verliere den Verstand.
Ich will wieder an die Nordsee.
Ich will zurück nach Borkum-Strand!

Und es gibt Geier-Treffen-Junkies. Eigentlich geht die Party offiziell erst immer freitags ab. Aber gleich 15 Unentwegte zog es schon am Donnerstag auf diese Insel. Großes Hallo schon auf der Fähre im Emdener Hafen. Man kannte sich oder lernte sich ganz schnell kennen. Und wie immer saßen bei den Jungs mit den schmucken Marine-Bordmützen die hübschesten Deerns auf dem Schoß. Abends noch lecker Backen und Banken im Strandhotel und anschließend dummes Zeug erzählen.

Die Unentwegten hatten am Tag danach mit den Tücken der Bismarckstraße zu kämpfen. Praktisch in jeder Lokalität an der Borkumer Flaniermeile mit so klangvollen Namen wie Lord Nelson oder Pferdestall lauerten zechwillige Geiertreffen-Junkies, die jeden nichts ahnenden Ex-Matrosen samt dessen Braut schangheiten und erst nach Konsum übelster Brauerzeugnisse wieder laufen ließen. Nach übereinstimmenden Erzählungen hat es niemand an diesem Tag bis zum Ende der Bismarckstraße geschafft.

Abends wurde es feierlich. Auf einer von Fackeln gesäumten Wiese vorm Hotel glaste Kommandant Wilhelm Müller stimmungsvoll mit der Glocke an und kam dann endlich zu den entscheidenden Worten: „Keine Feier …“ und die inzwischen komplett angetretene Besatzung des neunten Geiertreffens stimmte lautstark ein: „… ohne Geier!“ Das war das sehnlichst erwartete Signal zum Verholen von einigen hastigen Flaschen Budweiser bevor es zurück ins warme Deck ging, wo der Smut Muscheln satt auftischte – wie früher. Und wie immer hatte Thomas Schiffers Geburtstag und wie immer legte der Smut noch einen drauf: eine riesige Torte mit Geier- und Geschwader-Wappen. Wow!

Alle warn sie da, außer Erich Honnecka: Miro Berbig, Frank Boyens, Anke Burr, Danijela Dejanovic, Angelika Drochner, Marc Eckermann (fehlt auf dem Foto), Jörg Ellerbrock, Jonas Frieß-Gilles, Stefan Gerold, Bernd Gilles, Dagmar Gilles, Andrea Günther, Bernd Helm, Benjamin Helm, Helga Helm, Stefan Himmel, Ulrike Himmel, Kerstin Kaiser, Jasmin Mühlenberg, Ralf Mühlenberg, Wilhelm Müller, Brigitte Müller, Thomas Muno, Ingrid Muno, Manfred Piek, Jens Pingel, Claudia Pingel, Thomas Sabath, Thomas Schiffers, Heike Schild, Karsten Siemon (und seine drei Jungs), Ralf Trautmann, Claudia Trautmann, Andreas von Hörsten. Bestimmt habe ich jemanden vergessen. Nicht böse sein, trag ich gerne nach 😉
 

Wie oft mussten sie mich retten.
Damit ich nicht untergeh‘?

Auch der Samstag stand ganz im Zeichen des regen Austausches auf der Bismarckstraße. Einige altgefahrene Geiertreffen-Veteranen versuchten ein geschicktes Ausweichmanöver an die Strandpromenade, um sich sogleich in den Fängen einer rothaarigen Sirene wieder zu finden, die ihnen unter Einflößen von bis dahin unbekannten Getränken erfolglos einen Sprachkurs in irgendeinem süddeutschen Kauderwelsch angedeihen ließ. Egal, Hautpsache warmer Calpi, der neue heiße Scheiß!

Abends wurde es wieder feierlich. Der Smut fand zunächst die richtigen Worte, doch beim Gedenken an die jüngst von uns gegangenen Kameraden Norbert Pache und Odilo Nowotny geriet selbst dem alten Fahrensmann die Stimme brüchig. Wie sehr die Geier-Familie Halt geben kann, mag man an der Anwesenheit von Odilos Süßer, der lieben Anke, erkennen, die immer in unserem Kreise willkommen sein wird. Patsches Angie ist schon in der Geier-Whatsapp-Gruppe dabei, vielleicht dürfen wir auch sie beim nächsten Treffen willkommen heißen.

Nach einem Weltklasse-Buffet wurde es musikalisch. Wie hieß nochmal die Band, Smut? „Die ‚Zwei und der Eine‘ und eben halt auf plattdeutsch. Der Sänger heißt Klaas Steenhuis.“ Da lebt der Kerl Jahrzehnte auf dieser Insel und kann immer noch kein platt. „De Twee un de Een“ heizten der Crowd mächtig ein. Beim Absingen gängiger Shantys stimmten die Seeleute freudig ein – nicht schön, sondern geil und laut. Höhepunkt war sicherlich das Solo von Wilhelm Müller, der „Ein Hering und eine Makrele“ von seinem Lieblingssänger Richard Germer zum Besten gab. Ach, wie schön!

Diese eine Liebe wird nie zu Ende gehen.
Wann werd‘ ich sie wiedersehen?

Ganz einfach, beim zehnten Geier-Treffen vom 10. bis 12. November 2023 auf Borkum.
Und eins ist sicher: Thomas Schiffers hat wieder Geburtstag!

Geiertreffen 2021

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Tschüssss Borkum.

Wer noch Bilder von diesem freudigen Ereignis beitragen kann, immer her damit: webmeister@s63geier.de

 

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